"GRENZEN" in der Kulturhalle Wolfhagen 2020
NATURA MORTA - mein Beitrag
Die Grenze zwischen Leben und Tod überschreiten, das ist Sterben. Immer ist dieses Überschreiten endgültig, unumkehrbar.
Jenseits des Lebens tritt im Gesicht eine tiefe Stille ein, die allem Lebendigen fremd ist, unbegreiflich. Ich habe versucht, diese Stille festzuhalten.
Dabei hat sich etwas anderes ereignet: Das Bedürfnis, ein vergangenes Leben vom Tod her zu betrachten, "auszupacken". Aus dem gebrauchten Leben blitzten Gesichter hervor, die es mal gab, die ich als Kind erlebt habe, als Erwachsene und zum Ende hin.
Aber es gab auch Leerstellen, Löcher, die auf Abgründe verweisen, Ausgelöschtes, Herausgerissenes. Sie mögen eine weitere Schicht sein, hinter der sich noch etwas verbirgt, die aber für mich verschlossen geblieben ist. Meine Mutter hat es mit sich genommen.